Bachs Erbe — Unser Auftrag
Arie »Ewigkeit, du machst mir bange« aus der autographen Partitur, Leipzig 1724
Mit diesem Werk eröffnete Bach eindrucksvoll seinen Choralkantaten-Jahrgang. 2016 erwarb das Bach-Archiv die vollständige Partitur von der Paul-Sacher-Stiftung Basel. Unterstützt wurde der Ankauf von der Stadt Leipzig, dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, der Beauftragten der Bundesrepublik für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Leipzig sowie von privaten Spendern.
Sämtliche Blätter von BWV 20 können Sie in den digitalen Sammlungen des Bach-Archivs einsehen.
Mit dieser zehnseitigen Eingabe reagiert Bach auf Spannungen mit dem Leipziger Rat. Er schildert die Organisation der Kirchenmusik, weist auf Missstände hin und fordert höhere finanzielle Zuwendungen. Dank Bachs detaillierten Beschreibungen ist dies die wichtigste Quelle zu seiner Arbeit als Thomaskantor. Die ursprüngliche Dauerleihgabe der Leipziger Stadtbibliothek wechselte 1998 in den Besitz der neu gegründeten Stiftung Bach-Archiv.
Den gesamten Brief können Sie in den digitalen Sammlungen des Bach-Archivs einsehen.
Die Kantate gehört zu Bachs Choralkantaten-Jahrgang. Bach griff bei diesen Kantaten auf Lieder zurück, die nach der lutherischen Liturgie für den jeweiligen Sonntag des Kirchenjahres vorgesehen waren. Nach Bachs Tod erbte seine Frau Anna Magdalena die Aufführungsstimmen des Choralkantaten-Jahrgangs. Sie übergab sie an die Thomasschule, nachdem ihr der Rat der Stadt Leipzig die Zahlung des Witwengelds zugesagt hatte. Bachs ältester Sohn Wilhelm Friedemann erbte die autographen Partituren. Diese sind heute in alle Welt verstreut.
Für die Aufführungen schrieben die Kopisten nach Bachs Partitur einen Stimmensatz sowie von einigen mehrfach besetzten Stimmen Dubletten. Bis 1750 war dieser Stimmensatz vollständig. Nach Bachs Tod gingen die Dubletten zusammen mit der (heute verschollenen) Originalpartitur an Wilhelm Friedemann Bach. Über mehrere Besitzer gelangten die Stimmen 1917 wieder nach Leipzig, in die Musikbibliothek Peters.
Seit 1951 bewahrt das Bach-Archiv einige wichtige Bach-Quellen der Musikbibliothek Peters als Depositum. Die Musikbibliothek wurde 1894 von dem Inhaber des Leipziger Musikverlags C. F. Peters, Max Abraham, gegründet und von seinem Nachfolger und Neffen Henri Hinrichsen fortgeführt. Sie entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zur ersten öffentlichen Musikbibliothek Deutschlands und zu einer wissenschaftlichen Sammlung ersten Ranges. Nach Enteignung durch das nationalsozialistische Regime, Erklärung zum Volkseigentum in der DDR und Restitution an die Hinrichsen-Erben nach der deutschen Wiedervereinigung konnte im Frühjahr 2013 die Musikbibliothek Peters von der Stadt Leipzig erworben werden. Dies war möglich durch die Unterstützung der Beauftragten der Bundesrepublik für Kultur und Medien, des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, der Kulturstiftung der Länder und vor allem des Packard Humanities Institute (Los Altos, CA), dem das Bach-Archiv vielfältige Förderung verdankt. Die Quellen zu Johann Sebastian Bach werden nun als »Max Abraham & Henri Hinrichsen Memorial Bach Collection« im Bach-Archiv verwahrt.
Mehr zu BWV 178 in den digitalen Sammlungen des Bach-Archivs
Dieser Brief ist der neueste bedeutende Ankauf für die Sammlung des Bach-Archivs. Darin schreibt Bach über die Vorbereitung einer Neuausgabe von seinem »Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen« – einem der bedeutendsten musikalischen Lehrbücher des 18. Jahrhunderts. Der Brief zeigt die leicht zittrige Handschrift des Komponisten zwei Jahre vor seinem Tod.
Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig: »Die Rückkehr eines unbekannten Briefes des zweiten Bach-Sohns an seinen ursprünglichen Bestimmungsort ist ein besonderer Glücksfall. Das inhaltsreiche Schreiben beleuchtet C.P.E. Bachs Bemühungen um eine Neuauflage seiner Klavierschule und spiegelt mit seinen zahlreichen Details ein Stück Lebenswirklichkeit des späten 18. Jahrhunderts. Da das Bach-Archiv bereits zwei an den Leipziger Verleger Schwickert gerichtete Briefe C.P.E. Bachs verwahrt, ergeben sich für die wissenschaftliche Forschung neue Perspektiven.«
In den über 230 Jahren nach seiner Zustellung wanderte der Brief mit seinen jeweiligen Besitzern von Leipzig über Berlin und Wien nach New York und zuletzt nach Miami Beach. Dort war er Teil der »John and Johanna Bass Collection«. Das aus Wien stammende jüdische Ehepaar John und Johanna Bass hatte seine bedeutende private Kunstsammlung im Jahr 1963 der Stadt Miami Beach unter der Auflage gestiftet, diese in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In der Folge entstand in Florida das 1964 eröffnete Bass Art Museum.
Der erfolgreiche Kaufmann John Bass kam 1914 über Paris nach New York und stieß 1925 zu der in Puerto Rico ansässigen Fajardo Sugar Company, in deren Hierarchie er bis zum Präsidenten aufstieg. Das Ehepaar Bass hatte den Brief Bachs vermutlich im Jahr 1934 auf einer Auktion der Firma Artaria & Co in Wien ersteigert, in der der Nachlass von Alfred Freiherr von Liebieg (1854–1930) veräußert wurde. Vermutlich gab es persönliche oder geschäftliche Beziehungen des Ehepaars Bass zur Familie Liebieg: Alfred von Liebieg wirkte in Wien als Zuckerindustrieller und war somit in derselben Branche tätig wie Bass in New York. Alfred von Liebieg hatte den C.P.E. Bach-Brief vermutlich im Jahr 1901 auf einer Auktion des Berliner Antiquariats Leo Liepmannssohn erworben. Die Provenienz im 19. Jahrhundert ist unklar, möglicherweise war der Brief – wie auch ein anderer Brief C.P.E. Bachs an Schwickert – vormals Teil der seinerzeit berühmten Briefsammlung von Alfred Bovet (1841–1900).
2019 bot ein New Yorker Antiquariat die Handschrift dem Bach-Archiv exklusiv zum Kauf an. Dieser wurde unterstützt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die American Friends of the Leipzig Bach Archive, das Packard Humanities Instituts (Los Altos, Kalifornien) und private Spender. Mit dem Ankauf konnte die bedeutende Briefsammlung Carl Philipp Emanuel Bachs mit 39 Briefen des Komponisten (Elias N. Kulukundis Collection, Depositum im Bach-Archiv Leipzig) ergänzt werden.
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2017 erwarb das Bach-Archiv 37 eigenhändige Briefe von Carl Philipp Emanuel Bachs Tochter Anna Carolina Philippina. Diese Briefe aus den Jahren 1790 bis 1804 geben Einblicke in die Organisation eines privaten Musikalienvertriebs. Carl Philipp Emanuel Bach hatte zu Lebzeiten seine Werke selbst verkauft und verbreitet. Nach seinem Tod übernahm erst die Witwe und dann die Tochter den Vertrieb. Die ersten Geschäftsbriefe verfasste Anna Carolina Philippina im Auftrag der Mutter. Nach deren Tod im Sommer 1795 setzte sie die Korrespondenz eigenständig fort.
Im Dezember 2017 konnte das Bach-Archiv 37 eigenhändige Briefe von Carl Philipp Emanuel Bachs Tochter Anna Carolina Philippina für seine Sammlung erwerben. Sie erlauben einzigartige Einblicke in den Umgang der Erben mit dem musikalischen Nachlass des 1788 verstorbenen Hamburger Musikdirektors und in die Vertriebspraxis von Musikalien im ausgehenden 18. Jahrhundert.
Nachdem Carl Philipp Emanuel Bach im Alter von 74 Jahren in Hamburg verstorben war, ließ seine Witwe ein »Verzeichniß des musikalischen Nachlasses« anfertigen, in dem sämtliche dort enthaltene Werke Bachs systematisch verzeichnet sind, darunter »Instrumental-Compositionen«, »Singecompositionen« und natürlich auch »Compositionen von Johann Sebastian Bach«. Bereits zu Lebzeiten hatte sich C.P.E. Bach vor allem selbst um die Verbreitung seiner Werke bemüht und stand mit vielen Sammlern in Kontakt. Nach seinem Tod setzte die Witwe Johanna Maria den privaten Musikalienhandel mit dem Erbe ihres Mannes fort.
Die erworbenen 37 Briefe aus den Jahren 1790 bis 1804 erlauben Einblicke in die Organisation dieses privatgeführten Musikalienvertriebs. Es handelt sich um Dokumente zu den Geschäftsbeziehungen zu dem Musikaliensammler und Schweriner Organisten Johann Jacob Heinrich Westphal, die C.P.E. Bachs Tochter Anna Carolina Philippina zunächst im Auftrag der Mutter und nach deren Tod im Sommer 1795 selbstständig verfasst hat. Westphal hatte bereits seit einigen Jahren mit C.P.E. Bach in Kontakt gestanden und neben den geschäftlichen Verbindungen hatte sich zwischen den beiden bald auch eine Freundschaft entwickelt. Zusammen mit dem ersten Brief übersendet Anna Carolina Philippina deshalb dem »guten Freunde« auch gleich einen Portrait-Stich des Verstorbenen zum Andenken. In den weiteren Briefen geht es um den Versand von Musikalien, um Besetzungs- und Fassungsfragen der Werke und um Kontakte zu weiteren Sammlern und Liebhabern Bachscher Werke.
Den Ankauf ermöglichte der amerikanische Freundeskreis – The American Friends of the Leipzig Bach Archive. Seit seiner Gründung unterstützt er wichtige Ankäufe des Bach-Archivs.
Zu den Briefen Anna Carolina Bachs in den digitalen Sammlungen
Matrikelverzeichnis der Externen der Thomasschule 1685 bis 1740
Das Buch enthält die Namen der Schüler, die in der Zeit von 1685 bis 1740 als Externe die Thomasschule besuchten. Sie wohnten nicht in der Schule (Alumnat) und gehörten nicht zu den Sängern des Thomanerchors. Am 14. Juni 1723 wurden die Bach-Söhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel als Externe in die Tertia bzw. Quarta aufgenommen.
Das Verzeichnis ist Teil einer ca. 700 Stücke umfassenden Sammlung von Handschriften und Drucken aus der langen Geschichte der Thomasschule, die dem Bach-Archiv 2019 zur Bewahrung und Erschließung übergeben wurden. Diese Sammlung bildet zusammen mit den Originalstimmensätzen des Choralkantaten-Jahrgangs und 62 Einzelstücken, die 1980 von der Thomasschule ins Bach-Archiv kamen, einen einzigartigen Schatz. Sie dokumentiert die Geschichte des Thomanerchors und ist Zeugnis der Schul- und Alltagsgeschichte der Thomasschule.
Dauerleihgabe des Thomanerchors Leipzig
Als Thomaskantor war Bach auch für die Musik zu Fest- und Feiertagen in der Paulinerkirche (Universitätskirche) zuständig.
Diese Darstellung der Grimmaischen Straße mit dem Grimmaischen Tor, der Paulinerkirche und dem großen Fürstenhaus gehört zu einer umfangreichen Serie von Leipziger Stadtansichten des Verlags Gabriel Bodenehr, die nach Zeichnungen von Johann Stridbeck d.J. entstand.
Dank mehrerer Spenden von Günther Fielmann konnte das Bach-Archiv in den Jahren 2004 bis 2006 seine Graphische Sammlung um insgesamt 129 Blätter erweitern. Sie stammen zumeist aus dem 17. und 18. Jahrhundert und geben Einblicke in die Lebenswelt und den Wandel der barocken Großstadt.
Zur Graphischen Sammlung des Bach-Archivs
Nach einer Anekdote des ersten Bach-Biographen Johann Nikolaus Forkel schuf Bach sein kunstvolles Variationswerk auf Wunsch des russischen Gesandten am Dresdner Hof, Graf von Keyserlingk. Dessen Cembalist Johann Gottlieb Goldberg, ein Schüler Bachs, sollte den Grafen in schlaflosen Nächten mit dieser Musik aufheitern.
Original- oder Erstdrucke der Werke Johann Sebastian Bachs aus dessen Lebenszeit sind sehr selten. Mit dem Ankauf der Musikbibliothek Peters durch die Stadt Leipzig im Frühjahr 2013 und der damit verbundenen Erweiterung des Bach-Depositums verwahrt das Bach-Archiv nunmehr eine nahezu komplette Serie.
Die Goldberg-Variationen in den digitalen Sammlungen
Im März1729 übernahm Bach die Leitung eines studentischen Orchesters (Collegium Musicum), mit dem er in den folgenden Jahren regelmäßig auftrat. Für die Aufführungen ließ er von Schülern und Familienmitgliedern zahlreiche Notenabschriften herstellen.
Die Sammlung des Eisenacher Musikaliensammlers Manfred Gorke ist mit ca. 700 Objekten zur sächsisch-thüringischen Musikgeschichte der größte Bestand, der kurz nach der Gründung vom Bach-Archiv übernommen wurde. 1935 von der Stadt Leipzig für die Stadtbibliothek erworben, kam er 1952 ins Bach-Archiv und verblieb auch hier, als er 1954 in den Bestand der neugegründeten Musikbibliothek eingegliedert wurde. 1998 übertrug die Stadt Leipzig die Sammlung ins Eigentum der neugegründeten Stiftung Bach-Archiv.
Schreiber: Christoph Friedrich Meißner, anonyme Kopisten, Johann Sebastian Bach (Kopftitel „Violoncello Concertino / Concerto / Largo“, Taktvorzeichnung und Takt 1 sowie Korrekturen und Ergänzungen)
Das gesamte Konzert können Sie in den digitalen Sammlungen des Bach-Archivs einsehen.
Mit der Sammlung des Nürnberger Organisten Leonhard Scholz aus dem Bach-Institut Göttingen übernahm das Bach-Archiv 2008 die größte bekannte private Sammlung von Tastenmusik der Bach-Familie. Sie umfasst mehr als 250 Abschriften und Bearbeitungen von Werken Johann Sebastian Bachs, 70 Kompositionen Carl Philipp Emanuel Bachs und einige Musikalien anderer Komponisten. Die Sammlung gewährt tiefe Einblicke in die Musizierpraxis des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Scholz schrieb sich Stücke für den eigenen Gebrauch ab und passte sie zum Teil den Orgeln der Nürnberger Kirchen St. Lorenz und St. Sebald an.
Weitere Blätter der Fuge in den digitalen Sammlungen
Die »Zanaida« komponierte Johann Christian Bach nach »Orione« als zweite Oper für das Londoner King’s Theatre. Mit diesen vom Publikum gefeierten Werken gelang ihm der Durchbruch zum international anerkannten Opernkomponisten.
Die autographe Partitur galt lange als verschollen. Sie ist heute Teil der Sammlung des New Yorkers Elias N. Kulukundis, der seit den 1960er Jahren eine der bedeutendsten Kollektionen zur Bachfamilie zusammen getragen hat. Ihren Kern bilden Notenhandschriften und -drucke, Briefe und andere Dokumente zu den Bach-Söhnen Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich und Johann Christian Bach. Seit Dezember 2010 befindet sie sich als Dauerleihgabe im Bach-Archiv.
Zwei Medaillen beziehen sich auf Ereignisse und Personen aus Johann Sebastian Bachs Wirkungszeit am Weimarer Hof. Bei der feierlichen Einweihung der neuerbauten Jacobskirche am 6. November 1713 musizierten der Hoforganist Bach und die übrigen Mitglieder der Weimarer Hofkapelle.
Die 1715 entstandene Medaille auf den Tod des Bruders des Herzogs Wilhelm Ernst zu Sachsen Weimar (1683-1728), Johann Ernst III. (s. unten), zeigt den Prinzen Johann Ernst IV. von Sachsen-Weimar vis-à-vis seiner Geschwister sowie der schon früher verstorbenen Witwe Johann Ernsts. Der musikbegabte Prinz komponierte selbst und Bach bearbeitete einige seiner Werke für Orgel.
Beide Medaillen wurden 2015 mit Unterstützung der Vereinigung der Freunde des Bach-Archivs Leipzig e.V. erworben. Seit ihrem Bestehen fördert die Vereinigung die Arbeit und Sammlungserweiterung des Bach-Archivs.
Zur Sammlung Münzen und Medaillen gelangen sie hier
Johann Sebastian Bach, Stimmensatz zum Schlusschor »Wir setzen uns mit Tränen nieder« aus der Matthäus-Passion BWV 244
Die insgesamt acht Stimmbücher zum doppelchörigen Schlusschor der Matthäus-Passion fertigte um 1770 ein Kopist namens Holstein in Berlin vermutlich für die Aufführung bei einem privaten Konzert der »Musikübenden Gesellschaft« an. Dies würde belegen, dass schon lange vor der Wiederaufführung der Matthäus-Passion 1829 durch den zwanzigjährigen Felix Mendelssohn Bartholdy zumindest ein Teil des Werkes erklang. Weitere Forschungen müssen nun klären, ob wichtige Details zur Bach-Rezeption neu bewertet werden müssen.
Im Dezember 2019 konnte das Bach-Archiv diese musikgeschichtlich wichtigen Handschriften mit Unterstützung von Prof. Dr. Arend Oetker und des Packard Humanities Institute auf einer Londoner Auktion ersteigern.
War die Matthäuspassion nie vergessen? Frankfurter Allgemeine Zeitung
Lange galt diese Handschrift als autograph, konnte aber später einem unbekannten Schreiber zugeordnet werden. Dieser war dadurch aufgefallen, dass seine Schriftzüge denen Bachs in vielen Details sehr ähnlich sind. Umfangreiche Forschungen und Vergleiche mit Handschriften aus Archiven in Thüringen ergaben, dass es sich bei dem Schreiber um Bachs Weimarer Schüler und Amtsnachfolger Johann Caspar Vogler handelt.
Zu den Sammlungen im Bach-Archiv gehören Handschriften aus dem historischen Verlagsarchiv von Breitkopf & Härtel. Breitkopf hatte nach 1750 durch verschiedene Notenankäufe, auch von Mitgliedern der Bach-Familie, ein großes Lager an Musikalien angelegt. Viele dienten als sogenannte Stammhandschriften, von denen auf Bestellung handschriftliche Kopien hergestellt wurden.
Die Fuge e-Moll BWV 533/2 in den digitalen Sammlungen
Georg Christoph Biller (geb. 1955), Thomaskantor von 1992-2015
Bruno Griesel, Rötel auf Papier, 2016
Die ausdrucksstarke Porträtzeichnung des renommierten Leipziger Künstlers Bruno Griesel (geb. 1960) wurde dem Bach-Archiv Leipzig am 26. Oktober 2020 als Geschenk übergeben. Dargestellt ist der langjährige Thomaskantor Georg Christoph Biller. Sein 65. Geburtstag am 20. September 2020 bot den Anlass für diese Schenkung aus Privatbesitz.